Ist Ihnen schon mal das Wort „Ambiguitätstoleranz“ untergekommen?

Liebe Augsburgerinnen, liebe Augsburger,

ist Ihnen schon mal das Wort „Ambiguitätstoleranz“ untergekommen? Ein Wort, das einem nicht so leicht über die Lippen kommt, das aber Großes bedeutet: Ambiguitätstoleranz, teilweise auch als Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz bezeichnet, ist die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen. So Wikipedia. Oder anders ausgedrückt: Zusammenhocken, andere Meinungen anhören, Dinge ausdiskutieren und dabei immer eine gute Lösung fürs große Ganze im Blick haben.

Und diese Ambiguitätstoleranz, die wünsche ich uns allen zum Beginn dieses neuen Jahres 2022. Denn wenn wir auch zum Jahresanfang wieder eines feststellen, dann, dass unsere Welt und damit unsere Stadt Augsburg immer komplexer wird. Dass Entscheidungen oft eben gar nicht mehr einfach sind, sondern ganz schön viel Vorlauf notwendig machen, um „das Richtige“ zu tun. Und gleichzeitig ertönt eine Vielzahl von Meinungen, Ansichten, Sichtweisen und Bewertungen, die für viele das Leben und die Bewertung, was für einen selbst, aber auch für die Gesellschaft ein guter Weg ist, einfach erschweren. Gerade die letzten zwei Jahre während der Pandemie haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, auch scheinbar Widersprüchliches auszuhalten, einen Schritt zurückzutreten, zuzuhören und dann gemeinsam an Kompromissen zu arbeiten. Das gelingt in unserer Stadt oft, aber nicht immer. Und ich möchte fast sagen: Die Arbeit daran wird immer ein Stückchen härter. Aber ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass sich diese Arbeit an gemeinsamen Kompromissen und an einem guten gemeinsamen Weg lohnt.

Ob ich da manchmal die Zähne zusammenbeißen muss? Ja sicher. Ob ich immer mit meiner Meinung eins zu eins durchdringe? Sicher nicht. Aber das ist das Wesen der Demokratie.

Bleiben Sie gesund!

Ihre

Eva Weber

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