Hilfe für die Ukraine

Liebe Augsburgerinnen und Augsburger,

der Krieg gegen die Ukraine schockiert auch fünf Wochen nach seinem Beginn. Viele Menschen aus der Ukraine haben inzwischen den Weg nach Augsburg gefunden, um dem grausamen Angriff Putins zu entfliehen. Und in unserer Stadt ist eine großartige Hilfsbereitschaft zu spüren, mit Solidarität in den Herzen und helfenden Händen. Von den Augsburgerinnen und Augsburgern werden nicht nur Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine gesetzt, indem wir uns zu Kundgebungen und Demonstrationen auf dem Rathausplatz treffen. Viele in unserer Stadt packen tatkräftig mit an: Sie tragen Sach- und Geldspenden zusammen, packen Hilfsgüter, bieten den Geflüchteten Wohnraum an oder engagieren sich in ehrenamtlichen Strukturen, um den Geflüchteten ein gutes Ankommen hier bei uns in der Friedensstadt zu ermöglichen.

Durch die vielen kleinen und großen Beiträge des Ehrenamtes und der Sozialverbände konnte  –  gemeinsam mit den behördlich zu organisierenden Strukturen –  innerhalb weniger Tage ein gutes Grundgerüst aufgebaut werden.

Mir ist durchaus bewusst, dass es an der ein oder anderen Stelle noch ruckelt und so manche Abläufe sich noch nicht perfekt eingespielt haben. Das ist aber im Hinblick darauf, dass niemand sich auf diese Situation einstellen konnte, die uns und vor allem die Ukrainerinnen und Ukrainer in der Nacht auf den 24. Februar ereilt hat, durchaus nachvollziehbar. Ich finde, dass wir uns glücklich schätzen können in einer Stadt zu leben, in der Not zusammengehalten wird und in der alle dort anpacken, wo die Hilfe gerade benötigt wird.

Dabei möchte ich auch ausdrücklich viele Augsburgerinnen und Augsburger mit russischen Wurzeln mit einbeziehen. Es ist eben nicht ein Krieg der Russen gegen die Ukraine und es gibt weltweit und auch hier in Augsburg viele Menschen russischer Herkunft, die entschlossen für den Frieden einstehen. Wir dürfen nicht den Fehler begehen, diese Menschen verantwortlich dafür zu machen, was ein Mann im Kreml verbrochen hat. Gleichzeitig appelliere ich aber auch an sie, sich nicht von den pro-russischen Propagandamaschinerie vereinnahmen zu lassen, sondern Informationsquellen auf ihren Wahrheitsgehalt kritisch zu prüfen. Friedensstadt bedeutet nämlich auch, dass wir mit unseren vielen Herkunftsländern, Religionen, Weltanschauungen und auch mit bestehenden Konflikten reflektiert und differenziert umgehen. Niemand hat eine Glaskugel und kann vorhersehen, wie lange der Krieg dauern wird und wie lange wir den Menschen aus der Ukraine hier in Augsburg helfen müssen. Die große Hilfsbereitschaft aber gibt mir die Zuversicht, dass wir das gemeinsam bewältigen.

Ihre
Eva Weber

 

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